DIE MEILENSTEINE IN DEN ERSTEN 50 JAHREN DER BREMBO INDUSTRIE GESCHICHTE
Das Unternehmen BREMBO wird 1961 gegründet. Zu diesem Zeitpunkt konnten sich bereits immer mehr Familien den Kauf eines eigenen Automobils leisten. Emilio Bombassei eröffnete seine kleine Werkstatt einige Kilometer von Bergamo entfernt. Der Vater des derzeitigen Vorsitzenden sollte seine in Mechanik und Metallurgie gesammelten Erfahrungen schon bald für Kunden wie Alfa Romeo nutzen.
Die ersten Bremsscheiben "Made in Italy" für Autos und Motorräder
1964 ist ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens. In diesem Jahr begann BREMBO mit der Produktion der ersten italienischen Bremsscheiben. Sie waren für den Ersatzteilemarkt bestimmt. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden Bremsscheiben aus Großbritannien importiert. Später wird die Bremsscheibenproduktion um die Herstellung anderer Bremsanlagenteile erweitert. Mit einer Lieferung für Moto Guzzi ist das BREMBO Logo ab 1972 auch an in Europa hergestellten Motorrädern zu sehen. Auch bei der Produktion von Bremsanlagen für Zweiräder übernimmt BREMBO schon nach kurzer Zeit eine Führungsrolle.
Führend im Rennsport
Die "höheren Weihen", was Technik und Qualität der hergestellten Produkte angeht, erhält BREMBO 1975. Der Patron von Maranello, Enzo Ferrari, vertraut dem Unternehmen aus Bergamo das prestigeträchtigste Fahrzeug der Formel 1 an! In kürzester Zeit wird BREMBO im Automobil- und Motorradrennsport der führende Spezialist für Bremssysteme.
Innovation und Strategie: Aluminium-Bremssättel
Zu Beginn der 80er-Jahre plant BREMBO eine auf Marktnischen ausgerichtete Expansionsstrategie und setzt konsequent auf innovative technologische Prozesse und Produkte. Die Produktpalette wird 1980 durch einen Pkw-Bremssattel erweitert, der sowohl in Bezug auf sein Design wie auch auf das verwendete Material eine Neuheit ist: Er besteht aus Aluminium. Die neuen Aluminiumsättel genießen bei den Herstellern leistungsfähiger Fahrzeuge schon bald eine hohe Akzeptanz. Porsche (noch heute zu 100 % von BREMBO beliefert), Mercedes, Lancia, BMW, Nissan und Chrysler wählen BREMBO.
Ab Mitte der 80er-Jahre steigt BREMBO auch in das Marktsegment "Bremsscheiben für Nutzfahrzeuge" ein. Schon bald wird BREMBO zum strategischen Lieferanten für Iveco, Renault Nutzfahrzeuge und Mercedes.
Das Unternehmen geht an die Börse
Alberto Bombassei, Sohn des Gründers Emilio und Mitbegründer des Unternehmens, erarbeitet mit dem Management einen Wachstumsplan, der es BREMBO erlaubt, 1995 an der Mailänder Aktienbörse notiert zu werden.
Brembo gewinnt weiter an Bedeutung: Abkommen und Akquisitionen im letzten Jahrzehnt.
2000
- BREMBO übernimmt in Brasilien die Gesellschaft Alfa Real Minas zu 100%. Die Brasilianer bearbeiten Bremsscheiben und montieren Schwungräder für Automobile.
- BREMBO übernimmt alle Anteile an der Gesellschaft AP Racing Limited. Das britische Unternehmen ist spezialisiert auf die Produktion von Brems- und Kupplungsanlagen für Rennwagen und -motorräder und für leistungsstarke Sportwagen.
- BREMBO erwirbt 70% von Marchesini. Das Unternehmen produziert Magnesiumräder für Rennmotorräder. In den darauf folgenden Jahren erwirbt BREMBO Marchesini zu 100 %.
- BREMBO schließt ein Abkommen mit der schwedischen Gruppe SKF ab. Es geht um die Entwicklung elektromechanischer Bremsanlagen (Brake-by-Wire) für den Einsatz in Hochleistungsfahrzeugen.
- In China gründet BREMBO ein Joint Venture mit der Yuejin Motor Group. Es entsteht die Gesellschaft Nanjing Yuejin Automotive Brake System, die Bremsanlagen für Autos und Nutzfahrzeuge produziert.
2004
- BREMBO und DaimlerChrysler AG (heute Daimler AG) gründen ein Joint Venture zur Entwicklung und Herstellung von Bremsscheiben aus Carbon-Keramik und zur Forschung auf dem Gebiet innovativer Materialien: Brembo Ceramic Brake Systems SpA.
- BREMBO präsentiert eine Bremsanlage für Mountainbikes. Die Bremse wird vor allem bei Downhill- und Freeride-Bikes eingesetzt.
2005
- BREMBO wird Lieferant für Harley Davidson.
- BREMBO erzielt mit der indischen Tochtergesellschaft von Bosch, Kalyani Brakes Ltd., Pune, ein Abkommen über ein Joint Venture für die Herstellung und den Verkauf von Bremsanlagen für Motorräder: die KBX Motorbike Products Private Ltd. (Im Oktober 2008 erwirbt BREMBO die restlichen 50% der Gesellschaft).
2006
- In Dabrowa Gornicza, Polen, wird die dritte Gießerei der Gruppe offiziell eingeweiht.
2007
- BREMBO weiht sein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum ein. Das Zentrum liegt im Science & Technology Park Kilometro Rosso in Stezzano (BG) ein. Hier werden auch Bremsscheiben aus Carbon-Keramik produziert.
- BREMBO wird mit den Bremsanlagen für den Lexus IS-F Lieferant für Toyota Motor Corp.
- BREMBO erwirbt die Bremsenabteilung von Hayes Lemmerz International, USA. In den zwei Werken in der Nähe von Detroit (Michigan) und in Mexiko werden Bremsscheiben und Trommeln für den nordamerikanischen Automobil- und Nutzfahrzeugmarkt produziert.
2008
- BREMBO erwirbt von Daimler 50% der Brembo Ceramic Brake Systems.
- BREMBO schließt ein Abkommen mit Sabelt Spa, einem führenden Hersteller von Rennsicherheitsgurten und Kindersicherheitssystemen. Die neue Gesellschaft umfasst Sabelt-eigene Werke in Moncalieri (Provinz Turin, Italien) und Zilina (Slowakei) sowie zwei Handelstochtergesellschaften von BREMBO in den USA und Japan.
- BREMBO China erwirbt von der Gruppe Nanjing Automobile Corporation 42,25% von NYABS, dem Joint Venture zwischen beiden Gesellschaften. BREMBO besitzt somit 70% der chinesischen Beteiligungsgesellschaft NYABS, die ihren Sitz in Nanjing hat. In der Folge wird Nanjing Yuejin Automotive Brake system Co. Ltd zum Hauptindustriezentrum von BREMBO in China für die Herstellung von Bremsanlagen.
- BREMBO und Magneti Marelli treffen ein Handelsabkommen über den Vertrieb der Bremsscheiben auf dem Ersatzteilemarkt in Brasilien.
- BREMBO trifft ein Abkommen mit Bosch Chassis Systems India Ltd. für den Erwerb der restlichen 50% der Gesellschaft KBX Motorbike Products Private Ltd, mit Sitz in Pune (Indien).
2009
- BREMBO dehnt seine Geschäftstätigkeit in Brasilien aus und erwirbt den Unternehmenszweig für die Produktion und Vermarktung von Motorschwungrädern der Gesellschaft Sawem Industrial Ltda.
- BREMBO und SGL Group geben die Gründung eines paritätischen Joint Ventures im Bereich von Bremsscheiben aus Carbon-Keramik-Material bekannt und rufen die Gesellschaft Brembo SGL Carbon Ceramic Brakes ins Leben.
- BREMBO und Hitachi Chemical treffen eine technische Vereinbarung über die Produktion einer innovativen Reibungsmaterialfamilie für hochwertige Automobile.
- BREMBO und Newmax präsentieren neue Helme für Motorrad- und Scooterfahrer mit Marke BREMBO, die das Ergebnis einer gemeinsamen Entwicklungsarbeit beider Unternehmen sind.
- BREMBO und Donghua Automotive Industral Co., eine Tochtergesellschaft der Saic- Gruppe, d.h. des größten chinesischen PKW- und NKW-Herstellers – treffen eine Absprache, um einen neuen integrierten Produktionspol von Brembo in Nanjing aufzubauen. Hierbei ist auch die Realisierung einer Gießerei und Produktionsstätten zur Fertigung von Bremssätteln und Bremsscheiben für Personenkraftwagen und Nutzfahrzeuge vorgesehen.
2010
- BREMBO lanciert in Indien die neue Marke Bybre, die für den Markt der Bremssysteme für Bikes und Motorräder kleinen bis mittleren Hubraums bestimmt ist. BREMBO präsentiert das erste Produkt mit Marke Bybre: den Bremssattel P4.28, der exklusiv für Bajaj Motorcicles entworfen und entwickelt wurde.
- BREMBO präsentiert die erste Kollektion von Jacken mit Airbag: Brembo Life Jacket, ein Produkt, das optimalen Komfort und Stil mit der Sicherheit des Motorradfahrers im Stadtverkehr kombiniert.
- BREMBO beginnt die Konstruktion des neuen Brembo Werks in der polnischen Stadt Dabrowa (deutsch Dombrowa), um den 2006 entstandenen Industriepol für Personen- und Nutzfahrzeuge auszubauen und die Produktion von Bremsscheiben zu verdoppeln.
- BREMBO wird als bevorzugter Lieferant in das globale ABF-Netzwerk (Aligned Business Framework) der Ford Motor Company aufgenommen, um gemeinsam mit diesem Unternehmen partnerschaftliche Geschäftsbeziehungen und eine engere Zusammenarbeit aufzubauen.
- BREMBO investiert in der Tschechischen Republik 35 Mio. EUR für ein neues Werk, das für die Fertigung von Bremsanlagen für Kraftfahrzeuge vorgesehen ist. Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit Partnern wie Land Rover, BMW, GM und Audi tritt Brembo dabei erstmals als Zulieferer für Fahrzeugbauer im "mid premium" Segment auf (Limousinen der Mittelklasse und Premium-Marktsegment).
2011
- Brembo verstärkt durch die Unterzeichnung eines Abkommens zur Akquisition des argentinischen Unternehmens Pedrial seine führende Position im Bremsscheibensegment in Südamerika.
- Brembo eröffnet sein neues Fertigungszentrum in Dabrowa Gornicza (Polen), welches es dem Konzern ermöglicht, die Werke deutscher, französischer und britischer Kunden in Mittel- und Osteuropa besser zu bedienen.
Wichtigste Preise und Anerkennungen
2001 BREMBO erhält den ersten Preis für die Bilanz- und Finanzkommunikation für börsennotierte Gesellschaften. Im selben Jahr erhält das BREMBO Werk in Curno den GEO Award (Global Excellence in Operation). Dieser wird von AT Kearney verliehen, einer der namhaftesten US-amerikanischen Gesellschaften für Unternehmensberatung und -leitung. BREMBO erhält zudem den prestigeträchtigen "Ferrari Innovation Award", verliehen im Rahmen der Veranstaltung "Podio Ferrari", die den technischen Partnern von Ferrari und Maserati gewidmet ist.
2004 Die Bremsanlage aus Carbon-Keramik (CCM) erhält den "Compasso d'Oro", ein italienischer Designpreis, der vom italienischen Verband für Industriedesign ADI vergeben wird.
2005 BREMBO sichert sich erneut den "Ferrari Innovation Award", der im Rahmen der Veranstaltung "Podio Ferrari" verliehen wird. Mitarbeiter und Umsatz (1965-2011)
1965 : BREMBO zählt 28 Mitarbeiter, einschließlich der vier Gründungsmitglieder.
1975 : 146 Mitarbeiter - Umsatz von 2,8 Milliarden Lire.
1985 : 335 Mitarbeiter - Umsatz von 51 Milliarden Lire.
1995 : 1.115 Mitarbeiter - Umsatz von 331 Milliarden Lire.
2000 : 2.799 Mitarbeiter - Umsatz von 887 Milliarden Lire.
2005 : 4.356 Mitarbeiter - Umsatz von 712 Millionen Euro.
2010 : 5.904 Mitarbeiter - Umsatz von 1075,3 Millionen Euro.
2011 (1. Halbj.) : 6.387 Mitarbeiter - Umsatz von 632,7 Millionen Euro.